Ob es für die Aufzucht ein Hanfsamen oder Steckling (Ableger) sein soll, liegt ganz bei ihnen selbst oder den Möglichkeiten die ihnen zu Verfügung stehen.
Für die jenen, die mit den Begriffen Hanf-Sämling und Steckling (Klon) nichts anfangen können, möchte ich kurz erklären:
Um einen Hanfsämling zu bekommen benötigt es einen Hanfsamen. Man kann diese aus professionellen Samenbanken wie z.B. über unseren Hanfsamen-Katalog bestellen.
Natürlich geht das auch auf einem anderen Weg, indem man jemanden kennt der von einer Ernte noch Samen übrig hat.
Oder man selbst findet in den Blütenständen (Weed, Gras etc.) einen Samen.
Die findet man aber nur dann, wenn die Blüten also das Marihuana von einer Cannabis Pflanze sind, die durch eine männliche Hanfpflanze befruchtet wurden.
Doch meist sind die Samen die man darin findet qualitativ minderwertig. Hochwertiges Marihuana ist Samenlos (Sensimilla).
Viele Hanfsamen kommen aus der Industrie Hanf Zucht und sind speziell für die Faser oder Samen Produktion gezüchtet und ergeben eine Hanfpflanze mit wenig bis gar keinen psychotropen Inhaltsstoffen wie THC. Daher sind diese Samen für Pflanzen mit medizinischen Zweck oder der Berauschung nicht geeignet.
Die Vorteile wenn man Samen über unseren Hanfsamen Katalog kauft sind:
Um einen Hanfsamen keimen zu lassen gibt es verschiedenen Methoden.
Bei der richtigen Temperatur (20-25°C) und genügend Feuchtigkeit, keimt der Samen nach ca. 1-7 Tagen.
Eine einfache aber auch etwas unsichere Variante ist den Hanfsamen einfach in feuchte Aufzuchterde ca. 1 cm tief zu stecken.
Die Erde wird dabei leicht fest gedrückt und immer feucht (nicht triefnass) gehalten. Ein gesunder Samen sollte bei ausreichend Feuchtigkeit nach ca. 1- 7 Tagen gekeimt sein.
Bei guten Samen und richtiger Handhabung ist auch diese Methode erfolgversprechend jedoch die allgemeine Keimrate geringer. Schlechte oder tote Samen keimen erst gar nicht.
Bei dieser Variante sollten Sie darauf achten, den Abstand der gesetzten Hanfsamen von min. 10 cm zueinander einzuhalten. Da die jungen Hanfsämlinge später aus der Aufzuchterde in jeweils eigene Töpfe mit "Wachstumserde" umgetopft werden.
Würde der Abstand nicht eingehalten, so können sich die Wurzeln der Hanfsämlinge in der Aufzuchterde miteinander verhaken und danach beim Umtopfen nur schwer voneinander getrennt werden ohne sie dabei zu schädigen.
Eine andere zuverlässige und kontrollierte Methode ist das Vorkeimen der Hanfsamen bevor sie in ein Anzuchtmedium kommen.
Dabei werden die Samen bei 20-25°C (Raumtemperatur) zwischen 2 feuchte Tücher gelegt und dort zum Keimen gebracht.
Dabei sollte darauf geachtet werden, das die Tücher niemals trocknen. Der Samen sollte ca. nach 1–3 Tagen gekeimt sein und ein Wurzeltrieb aus der Schale herausragen. Ist das der Fall wird der gekeimte Samen vorsichtig mit dem Wurzeltrieb nach unten in Anzuchterde oder einen Torfballen gegeben.
Eine weitere und relativ zuverlässige Methode ist den Hanfsamen direkt in einem Torquelltopf keimen zu lassen.
Dabei wird der schon mit Wasser vollgesogene Torfballen im Minigewächshaus, Plastikbecher oder einem anderem Behältnis an einem warmen hellen Platz platziert und der Hanfsamen mit der spitzen Seite nach unten in das an der Oberseite befindende Loch gesteckt, sodass der Samen vom feuchten Torfballen umschlossen ist.
Dieser soll jedoch nicht tiefer als 1 cm in den Torfballen gedrückt werden. Der Torfballen muss immer feucht gehalten werden und die Temperatur zwischen 20-25°C.
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Torfballen (Torfquelltöpfe) sind sehr praktisch für die Aufzucht eines Hanf- Sämlings oder Stecklings.
Die Torfballen werden in gepressten Tabletten verkauft und müssen bevor sie verwendet werden können, in Wasser quellen.
Sobald und spätestens wenn die beiden ersten Keimlings blätter auftauchen braucht der Keimling regelmäßig und viel Licht (ca. 14-18 Std. Täglich).
Nach 1–2 Wochen ist der Keimling zu einer kleinen Pflanze mit 2–3 Blattpaaren herangewachsen.
Dabei sind auch die Wurzeln gewachsen und sollten durch das Netz nach außen ragen bzw. sichtbar sein.
Ab dem Zeitpunkt ist die Hanfpflanze bereit mit dem Torfballen (+Netz) eingetopft zu werden.
Mini Gewächshäuser bieten ein gutes Aufzuchtklima und schützen die jungen und noch sehr sensiblen Hanfpflanzen vor zu starkem Wind und Temperaturschwankungen.
Da in einem Gewächshaus Flüssigkeiten nach dem Verdunsten schwerer entweichen können, ist auch die Luftfeuchtigkeit höher.
Das kommt den kleinen Hanfpflanzen sehr entgegen, da diese noch kein ausgeprägtes Wurzelwerk haben und das Wasser über Blatt und Stiel aufnehmen können.
Aber Vorsicht bei heißen Tagen und direkter Sonneneinstrahlung. Da kann nämlich die Temperatur in einem Gewächshaus sehr schnell ansteigen und somit den jungen Hanfpflanzen gefährlich werden.
In diesem Alter ist es besser die Hanfpflanzen im Halbschatten zu haben. In diesen Minigewächshäuser können die Hanfpflanzen direkt im Torfquelltopf oder Steinwolle platziert werden. Mit den oben angebrachten Entlüftungsschieber kann außerdem das Klima geregelt werden.
Diese Gewächshäuser eignen sich auch sehr gut beim Indoor Growing.
Tipp: Hanfsamen bei Nichtverwendung kühl, trocken und lichtgeschützt lagern.
Um Hanfstecklinge selber machen zu können, braucht man eine Mutterpflanze aus der man die Hanf-klone bezieht bzw. schneidet.
Eine Mutterpflanze ist eine starke weibliche Hanfpflanze die im vegetativen Wachstums Stadium gehalten wird und somit keine Blüten aber dafür viele Triebe bildet.
Es handelt sich dabei um einen sensiblen Vorgang, der etwas Know How, Vorbereitung und Fingerspitzengefühl voraussetzt.
Man benötigt dazu eine scharfe keimfreie Klinge (Rasierklinge oder Teppichmesser), ein Glas frisches Leitungswasser, Wurzel-Gel (Hormon) und Torfquelltöpfe oder ein anderes Anzuchtmedium.
Schneide nun einen Trieb etwas unterhalb eines Blattpaares ab (siehe Bild).
Achte darauf das der Schnitt im ca. 60° Winkel von oben nach unten zum Trieb verläuft. Auf keinen Fall mit einer Schere o.ä. schneiden, da die Schnittfläche gequetscht wird und der Klon dadurch leicht absterben kann.
Gleich nach dem Abschneiden des Triebes muss dieser in das vorbereitete Glas Wasser. Das Verhindert, das dass Pflanzen eigene hydraulische System Luft ansaugt und so die Zeit zur Wurzelbildung um ein vielfaches erhöht.
Der Hanfsteckling sollte nicht größer als 15 cm in der Höhe sein, da dieser gerade erst anfängt Wurzeln zu bilden und daher nicht genügend Wasser für eine zu große Cannabis Pflanze transportieren kann.
Seit jedoch vorsichtig, denn jeder Eingriff stresst die Hanfpflanze und sollte wenn unnötig vermieden werden.
Wir haben eine neue ausführliche Anleitung zum Klonen bzw. schneiden von Stecklingen verfasst:
Grundsätzlich ist ein Wurzelhormon nicht notwendig um bei einem abgetrennten Trieb an der Schnittfläche Wurzeln zu bilden.
Die meisten kennen das von zu Hause, wenn bei einer Zimmerpflanze ein Trieb abbricht oder abgezwickt wird. Steckt man den Trieb dann in ein Glas Wasser, so werden sich wenn der Trieb stark (Gesund) genug ist, auch Wurzeln bilden.
Jedoch regt ein Wurzelhormon bzw. ein Wurzelgel die Wurzelbildung stark an und beschleunigt den Wurzelbildungsprozess sowie die Wahrscheinlichkeit, das ein Hanfsteckling dadurch die erste kritische Phase überlebt.
Nun habt ihr die Hanftriebe geschnitten und ein Anzuchtmedium z.B. Torfquelltöpfe, Steinwollwürfel oder Aufzuchterde in Stecklingsbehälter vorbereitet.
Falls ihr ein Wurzelhormon verwendet, taucht den Hanftrieb mit der Schnittstelle ca. 1-2 cm tief in das Wurzelhormon ein.
Danach steckt ihr ihn umgehend in das vorbereitete (feuchte) Anzuchtmedium und gebt die Hanfstecklinge in ein Mini-Gewächshaus.
Das Mini-Gewächshaus sorgt für die hohe Luftfeuchtigkeit, welche die noch wurzellosen Hanfstecklinge brauchen.
Achtet auch darauf, das in dem Mini-Gewächshaus eine Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 % herrscht. Nach ca. einer Woche kann die Luftfeuchtigkeit auf 60 bis 75 % reduziert werden, da sich bis dann schon ein paar Wurzeln gebildet haben.
Umso mehr LSR desto besser aber 2–3 für ein Gewächshaus dieser Größe sollte reichen. Da diese LSR so gut wie keine Hitze entwickeln, können bzw. sollen diese LSR so nah wie möglich an den Hanfpflanzen sein, um so viel wie möglich von dem Licht an die Hanfstecklinge abgeben zu können.
Auch sogenannte Metallhalogenlampen eignen sich sehr gut für die Hanfstecklinge, da diese eine hohe Licht-ausbeute haben.
Die sind zwar um ein vielfaches effektiver als LSR haben aber jedoch eine höhere Leistung (Watt), werden viel heißer und kosten in der Anschaffung und Betrieb mehr.
Wer aber Metallhalogenlampen schon für die Wachstumsphase (vegetative Phase) seiner Hanfpflanzen verwendet bzw. verwenden will, kann diese auch für seine neu geschnittenen Hanf-Klone verwenden.
Für welches Licht ihr euch auch entscheidet, die Beleuchtungsdauer für Hanfstecklinge beträgt ähnlich wie in der Wachstumsphase ca. 18 Stunden täglich. Stellt euch diese Zeit bei eurer Zeitschaltuhr ein.
Nach ca. 2 Wochen sollten die Wurzeln der Hanfstecklinge aus dem Anzuchtmedium herausragen und es durchwachsen haben. Das ist jetzt auch der Zeitpunkt, wo die Hanfstecklinge in einen größeren Topf mit Aufzuchtserde (oder anderes Medium) umgetopft werden und die LSR nicht mehr ausreichen.
Tipp: Über-wässert das Anzuchtmedium (Erde, Steinwolle etc.) nicht, sondern haltet es nur stets feucht. Die Wurzeln brauchen Sauerstoff um sich entwickeln und leben zu können.
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