Jetzt kommen wir sozusagen zum Fundament der Hanfpflanzenzucht. Um die richtige Erde zu benutzen, muss man einige Dinge beachten.
Konsistenz: Die Beschaffenheit der Erde ist wichtig um zu einem an die Wurzeln genügend Sauerstoff zu lassen, den lehmige oder zu feste Erde tut das nicht und die Wurzeln ersticken und zum anderen die Drainage (Wasserabfluss) zu gewährleisten.
Kauft ihr die Erde nicht in einem Growshop, sondern wo anders bei welchem ihr auf einen fachkundigen Rat bezüglich Hanf verzichten müsst, so achtet auf folgendes:
Für die Aufzucht von jungen Hanfpflanzen (Stecklingen und Keimlingen) verwendet ihr "Anzuchterde". Diese Erde ist speziell für die junge Pflanzen ausgelegt und enthält weniger Nährstoffe und Salze. So werden die jungen Hanfpflanzen nicht überfordert. Hat der Hanf eine Größe erreicht, wo er die ersten 3-5 Finger Blattpaare entwickelt hat, sollte er in gedüngte Erde (Hanf - Blumenerde) umgetopft bzw. ausgesetzt werden.
Für schon etwas größere Hanfpflanzen kauft euch "Blumenerde". Beachtet dabei die Inhaltsangabe. Wie hoch ist der PH-Wert und enthält die Erde auch schon Perlit? Bei den meisten sollten darüber hinaus auch Nährstoff Angaben vorhanden sein. (N) Stickstoff, (P) Phosphor und (K) Kalium.
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Meistens gehört die Erde nur noch etwas angepasst. Ist die Erde zu Sauer gibt man etwas Kalk dazu. Ist sie zu Fest dann etwas Perlit und Sand um sie aufzulockern etc..
Zusammensetzung der Erde:
Eine gute Erde besteht aus ca. 60 % Muttererde, (lockere braune Erde (kein Lehm), 20-25 % Komposterde, 10-15 % Sandboden (Drainage) und 5-10 % Perlit. Gut vermischt!
Perlit ist ein Naturprodukt aus vulkanischem Naturgestein. Es eignet sich hervorragend als Speicher von Wasser und dient ausserdem zur Belüftung der Wurzeln. In den meisten handelsüblichen Blumenerden ist mittlerweile etwas Perlit beigemengt.
Kalk ist ein Naturprodukt und das ideale Mittel um einem zu sauren Boden entgegen zu wirken.
Aber zu viel Kalk oder Erde mit dem richtigen pH-Wert weiteren Kalk zu zuführen ist schlecht. Daher sollte von der Erde, bevor diese mit Kalk versetzt wird der pH-Wert bestimmt werden (Outdoor u. Indoor).
Je nach Land kann man sich aber auch nach den dort wachsenden Pflanzen orientieren, die je nach vorkommen ein Indikator für den pH-Wert der Erde sind (Outdoor). Bei Kalkmangel bzw. zu saurem Boden wachsen Sauerampfer, die Ackerhundskamille und Ackerspörgel.
Hat der Boden aber genügend Kalk so kann man Brennnesseln, kleine Wolfsmilchgewächse und den knolligen Hahnfuß vorfinden.
Außerdem stärkt das im Kalk enthaltene Calcium die Hanfpflanze und ihr Immunsystem.
PH-Wert (Säuregehalt)
Der PH-Wert gibt Aufschluss wie sauer oder basisch die Erde ist. Die Skala reicht von 1-14, wobei 7 Neutral, 1 stark sauer und 14 hoch basisch (Alkalisch) ist.
Der richtige PH-Wert für die Erde einer Hanfpflanze liegt zwischen 5,5 - 6,5 also leicht sauer.
Beim Bewässern oder Düngen verändert sich je nach Zugabe von Substraten der PH-Wert ins Saure. Ist die Erde zu Sauer kann diese durch Beigabe von einem Basischen Mittel wie Kalk korrigiert werden.
Bei zu basischer Erde durch Beigabe von Säure zB. verdünntem Essigwasser. Besser und schonender regulieren lässt sich das jedoch mit den sogenannten Regulatoren.
Durch handelsübliche pH-Tester wie Lackmuspapier lässt sich der PH Wert jeder Zeit einfach bestimmen. Noch besser dafür geeignet sind jedoch professionelle pH Messgeräte, die den pH-Wert genauer und zuverlässiger bestimmen lassen.
Sollte der pH-Wert der Erde nicht im Toleranzbereich liegen, so kann dies zu verschlechterter Nährstoffaufnahme, verdursten trotz Gießen bis hin zum Tot der Hanfpflanze führen. Der pH-Wert ist also ein ernstzunehmendes Kriterium.
EC-Wert (Electric Conductivity)
Hier handelt es sich um die elektronische Leitfähigkeit von einer Nährstofflösung. Umso höher der Wert ist, desto stärker bzw. höher konzentriert sind die Nährstoffe in der Nährstofflösung bzw. in der Erde.
Sprich, man kann mit dem EC-Wert die ideale Nährstoffzugabe der Hanfpflanze über dessen Lebenszyklus regulieren. Der Wert sollte bei Hanf von anfänglich 1 bis später in der Blütenphase auf ca. 2 erhöht werden.
EC-Messgeräte ähneln vom Aussehen und der Bedienung den professionellen pH- Messgeräten und können einzeln oder Set gekauft werden.
Dieser ist aber nicht unbedingt notwendig um seine ersten Schritte in der Hanfpflanzenzucht zu machen. Dabei hilft auch etwas Gefühl für die Pflanzen (der grüne Daumen). Für den erfahrenen Grower ist es aber ein nützliches Werkzeug um ideale Bedingungen zu schaffen und das beste aus den Cannabis Pflanzen zu holen.
Der Wurzelbereich (Erdboden)
Die Wurzeln einer Hanfpflanze sind von der Wichtigkeit gleichzustellen wie Ast - und Blattwerk. Daher spielt neben der richtigen Erde auch Platz eine wesentliche Rolle.
Da die Wurzeln das Wasser und die Nährstoffe der Hanfpflanze liefern, ist gut darauf zu achten das der Hanf genügend Platz im Erdreich hat um seine Wurzeln ausbilden zu können. Man spricht hier auch von einem Verhältnis 1:1 Blatt- Blütenwerk zu Wurzeln.
Das Bedeutet die Größe des Wurzelgeflechts entspricht der Größe der Cannabis Pflanze oberhalb der Erde. Cannabis ist ein Pfahlwurzler und benötigt relativ tiefes Erdreich. Daher sollte bei der Vorbereitung der Erde und des Platzes darauf geachtet werden.
Wie schon öfters erwähnt, ohne Licht geht nichts. Aber im Gegensatz zum Outdoor - Growing bei welcher die Sonne das Licht bringt, muss beim Indoor- Growing künstlich nachgeholfen werden.
Vorweg, es gibt 3 Verschiedene Lampentypen die sich fürs Indoor-Growing als Lichtquelle eigenen und je nach Anwendungsgebiet und Hanf - Pflanzenphase eingesetzt werden können.
Je nach Größe der Hanfanbaufläche braucht man mehr oder weniger Lichtleistung. Prinzipiell kommt man in der vegetativen Phase mit weniger Lichtleistung pro m² aus, da die Hanfpflanzen auch noch kleiner sind und noch nicht so viele Blätter haben. Daher ist es nicht möglich die genaue Lichtleistung zu definieren.
Es sollte aber die Lichtleistung je nach Fläche ungefähr so bereitgestellt werden:
250W - 0,5m²
400W - 1m²
600W - 1,5m²
Bei der Gestaltung eines Growroom (Anbauraum), solltet ihr auch den Hintergrund sprich den Boden und die Wände als Reflektoren verwenden, um das vorhandene Licht so effizient wie möglich zu nutzen.
LSR - Leuchtstoffröhren eignen sich durch den hohen blauen Lichtanteil gut für Jungpflanzen und können durch die geringe Hitzeentwicklung nahe an den Hanfpflanzen angebracht werden.
Durch den geringen Stromverbrauch sehr beliebt für die Aufzucht von jungen Hanfpflanzen und Keimlingen.
Der Nachteil liegt an der geringen Lichtleistung und daher sind die LSR nicht für größere Hanfpflanzen geeignet, sondern nur bis zu einer Größe von ca. 25 cm.
Hier finden unseren Beitrag zu Leuchtstoffröhren für den Cannabisanbau.
Metall-Halogen-Lampen sind auch wie die LSR durch ihr weiß- blaues Licht sehr gut für Hanfsämlinge, Hanfstecklinge und Jungpflanzen in vegetativen Phase geeignet.
Da Hanfpflanzen in der vegetativen Phase (Wachstumsphase) einen erhöhten Blauanteil des Lichts benötigen ist diese Lampe ideal für die vegetative Phase und durch die hohe Leistung und Lichtausbeute viel effektiver als LSR. Es gibt sie von 250 -1000 Watt.
Stromleistung: | 1000 Watt | 600 Watt | 400 Watt | 250 Watt |
Lichtleistung: | 81.000 lm | - | 30.000 lm | 17.000 lm |
Stromverbrauch: | 1053 Watt | - | 425 Watt | 305 Watt |
Natriumdampf-Lampen sind immer noch die wichtigsten Lampen für den Indoor Hanfanbau. Sie kann in allen Phasen der Hanfpflanzenzucht eingesetzt werden.
Zwar besitzt sie weniger Blaulicht-Anteil und ist daher nicht ideal für das vegetative Wachstum der jungen Hanfpflanzen kann aber trotzdem, wenn sie richtig eingesetzt wird, dafür verwendet werden.
Ausschlaggebend ist bei dieser Lampe die hohe Lichtleistung und der Rotanteil des Lichts. Der Rotanteil ist für Blatt und Blütenbildung verantwortlich und daher ist diese Lampe Pflicht für jeden Homegrower.
Stromleistung: | 1000 Watt | 600 Watt | 400 Watt | 250 Watt |
Lichtleistung: | 130.000 lm | 90.000 lm | 56.000 lm | 33.000 lm |
Stromverbrauch: | 1083 Watt | 692 Watt | 464 Watt | 319 Watt |
Da das Licht unabdingbar für die Hanfpflanzen-Zucht (Growing) ist , gehört das Bereitstellen einer Lichtquelle zu den Vorbereitungen.
Die Metall Halogen Lampe und die Natriumdampflampe werden mit sogenannten Vorschaltgeräten zu laufen gebracht. Diese sind bei Lampen von dieser Leistung relativ groß und schwer. Da diese Vorschaltgeräte recht heiß werden sollten sie ordnungsgemäß montiert werden.
Auch ein Reflektor der das Licht bündelt und dadurch den Wirkungsgrad des Lichts erhöht sollte montiert werden. Er verhindert nebenbei das zu viel Licht dahin scheint wo es nicht soll.
Bei der Montage des Lichtsystems ist außerdem darauf zu achten, das der Abstand zu den Cannabis Pflanzen je nach Leistung der Lampe eingehalten wird.
Mit einem Thermometer könnt ihr die Temperatur in dem von euch gewählten Abstand messen. Die Temperatur sollte an der Spitze der Hanfpflanze max. 35-40 C erreichen.
Doch je nachdem wie weit die Hanfpflanzen von der Lichtquelle entfernt sind, nimmt die Lichtstärke (Lumen) auf die bestrahlte Fläche ab (siehe Bild rechts).
Hier finden Sie unsere Anleitungen zu:
VORSICHT! Es gibt einige Fälle die davon Berichten, das sie auf Grund des erhöhten Stromverbrauches, vom Energieanbieter bei der Polizei auf Verdacht des Hanfanbaues angezeigt wurden.
Daher sollte man sich auch durch kalkulieren wie hoch der anstehende Stromverbrauch ausfallen wird, um zu sehen ob dieser im nachvollziehbaren Bereich liegt und man auch die Kosten tragen kann und will.
(zb.: 600Watt Lampe * 14 Stunden/täglich = 8,4 KWh/Tag
1KWh/0,18€ * 8,4 KWh = 1,512 €/Tag für Licht)
Dieser Betrag führt noch nicht zu Verdacht. Sollten es aber mehrere Lampen sein, so das sich dieser Betrag je nach Anzahl der Lampen multipliziert wird und kommt dann noch der Haushaltsstrom dazu, so steigt der Stromverbrauch plötzlich um ein vielfaches an.
In diesem Fall sollte man seinen Energieanbieter kontaktieren und ihm Bescheid geben das es einen Grund (zB. mehrere Computer gleichzeitig den ganzen Tag laufen etc.) für den Anstieg des Stromverbrauches gibt. Gleichzeitig kann man auch nach eine speziellen Tarif für höheren Stromverbrauch erkundigen.
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In freier Natur ist die Hanf durch Wind und Wetter Frischluft ausgesetzt. In einem abgeschlossenen Raum ohne Wind und Frischluftzufuhr muss auch für dies gesorgt werden.
Je nach Größe des Raumes ist das mehr oder weniger wichtig. Die Hanfpflanze entzieht der Luft Kohlendioxid die sie für die Photosynthese benötigt um wachsen zu können. Fehlt die Frischluftzufuhr so wird der Vorrat an Kohlendioxid irgendwann aufgebraucht sein.
Da in freier Natur stets eine Brise oder ein Wind weht, sollte auch beim Hanfanbau (Indoor) dafür gesorgt sein, das der Raum ab und an Wind durch einen Ventilator bekommt. Der Wind trainiert die Cannabis Pflanze und sie wird robuster an Stamm und bekommt ein dichteres Blattwerk.
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Ein Lüftung (siehe Bild) ist jedenfalls für kleine Räumlichkeiten wie Box und Kästen aber auch für die Aufzucht von vielen Hanfpflanzen zu empfehlen.
Diese besteht aus einem Ventilator der die Luft absaugt, einem Verbindungsrohr und einem Aktivkohlefilter der Gerüche, Keime und auch Erreger filtert.
Das Abluftrohr des Lüftungssystems soll ins freie geleitet werden, um die Wärme auch tatsächlich aus dem Raum zu befördern und durch den daraus erzeugten Unterdruck, frische Luft durch Fenster und allen Öffnungen (Ritzen bei Türen etc.) einzusaugen.
Je nachdem wie viele Hanfpflanzen man Indoor anbauen möchte, sollte auch auf eine Lüftung zurückgegriffen werden. Bei vielen Cannabis Pflanzen ist eine Lüftung nicht wegzudenken, da wie oben schon Beschrieben der nötige Luftaustausch, Geruchsfilterung und Wärmeabfuhr dadurch stattfindet.
Bei einer Hanfpflanze kann getrost mal darauf verzichtet werden. Jedoch staut sich ohne Luftabzug die Hitze in einem kleinen Raum wie einer Growbox schnell. Man muss daher den Geruch durch ständiges Lüften in Kauf nehmen können und der Hanf wird empfänglicher für Krankheiten und Schimmel.
Die Cannabis Pflanze kann über die Blätter Flüssigkeit und Nährstoffe aufnehmen und das macht sie auch. So kann man nach heißen und trockenen Tagen die Hanfpflanze unterstützen um schneller ihren Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.
Auch Mangelerscheinungen wie zu wenig Stickstoff oder Phosphor lassen sich durch Düngezugabe in das Sprühwasser so schnell beheben.
Das ist jedoch kein Ersatz für ein gesundes und Nährstoffreiches Wurzelmedium, sondern eher ein "fein-justieren" um gewisse Nährstoff löcher in der Nährstoffaufnahme zu füllen.
In der Blüte sollte nur in den ersten Wochen wenn nötig gesprüht werden. Die Blüten sind mit zunehmender Größe und Alter durch zu hohe Feuchtigkeit empfänglich für Schimmel, Fäulnis und Insekten.
Die Hanfpflanzen NICHT unter aktiver Beleuchtung besprühen und auch nicht kurz vor dem Beginn der Beleuchtungsphase. Durch das Wasser auf der Hanfpflanze können die Blätter und Blüten durch das einstrahlende Licht verbrennen.
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