Cannabis mit der ScroG (Screen of Green) Methode anbauen – Komplette Anleitung

ScrOG“ ist zu einem Begriff geworden, der für die Cannabis-Trainingstechnik „Screen of Green“ verwendet wird. Der Zweck hinter Scrogging ist es, das natürliche Wuchsschema der Pflanze manuell zu verändern, indem alle Blüten auf eine gleiche Ebene gelegt werden. Dies wird erreicht, indem der untere Wuchs nach oben gebracht wird (indem das Pflanzendach niedrig und gleichmäßig Flach gehalten wird) und die Haupt-Cola (Haupttrieb) durch Topping auf die gleiche Ebene gebracht wird, um ein gleichmäßiges Pflanzendach zu erhalten.

Dieses Bild zeigt die Struktur einer Cannabis-Pflanze, die richtig gescroggt wurde.

Dieses Bild zeigt die übliche Struktur einer Cannabis-Pflanze unter einem Netz, die nicht richtig gescroggt wurde.

Scrogging oder Screen of Green ist eine Art von LST (Low Stress Training), bei der das Hauptziel darin besteht, den Nutzen Ihrer Growlampe auf die Pflanze zu maximieren.

Die normale Wachstumsstruktur einer Cannabis-Pflanze ähnelt einem Weihnachtsbaum, wo Sie das Licht nur so weit absenken können, wie es der obersten Cola (Haupttrieb) zulässt. JEDE Blüte unterhalb bekommt weniger Licht. Bei einem traditionellen Aufbau gilt: Je niedriger die Blüte an der Pflanze ist, desto weniger Licht bekommt diese Blüte.

Der Scrog-Prozess wird durchgeführt, indem die Haupt-Cola (Haupttrieb) geteilt wird, in Verbindung mit dem Anheben aller unteren Knospen bis zum Blätterdach. Wir züchten die Pflanze horizontal, bis wir einige Wochen in der Blütephase sind.

Dies ist ein entscheidender Punkt, da sich viele Scrogging-Versuche lediglich als Skelett-Stützstruktur für Standardpflanzen und nicht als echte Scrogs herausstellen.

Ein Scrog ist, wenn Sie diese Zweige nach oben bringen und sie der Länge nach unter dem Netz führen. All diese „sekundären“ Knospen werden zu echten Blüten, weil sie Teil des Blüten-Daches werden und direktes Licht erhalten.

Niedrigere Blüten werden zum Netz gebracht oder das Netz wird abgesenkt, sodass sie Teil des Blätterdachs werden können.

Das zweite Bild zeigt den ScroG nur ein paar Wochen später, wobei noch mehr als ein Monat in der Blütephase verbleibt.

Jetzt, da Sie gelernt haben, wie Scrogging funktioniert, sind Sie bereit, bei Ihrem nächsten Anbau ein Netz zu verwenden?

Wir haben so ziemlich alle Materialien ausprobiert, die man für das Netz verwenden kann. Unten sind die 4 am meisten verwendeten, aufgelistet in unserer bevorzugten Reihenfolge.

• Schnur – Funktioniert am besten. Lässt sich schnell und einfach schnüren. Werfen Sie es weg und schnüren Sie ein neues.
• Zwirn/Hanfschnur – So ziemlich die gleich Benutzerfreundlich wie eine Schnur. Sie können jedoch fransen, sodass sich dadurch Rückstände in den Blüten verfangen können.
• Plastikgitter – funktioniert ganz gut, sieht aber etwas schlampig aus.
• Maschendraht/Angelschnur – Diese beiden sind nicht zu empfehlen.

Hühnerdraht (Maschendraht) ist schrecklich, weil die Blüten tatsächlich in den Draht wachsen und Sie Ihre Ernte „herausschneiden“ müssen. Maschendraht in kleinere Stücke zu zerschneiden ist eine mühsame Arbeit, man wird oft gestochen und ist im Vergleich zu Schnüren ein Albtraum. Funktioniert es als Netz/Gitter? Ganz gut, aber den Draht zu entfernen ist nervenaufreibend.

Eine Angelschnur zu verwenden ist auch keine gute Idee, da sie sehr dünn ist und einfach in den Stamm, Zweig usw. schneiden kann.

Hier können Sie auch ein ScroG-Netz fertig kaufen!

Die Herstellung des Rahmens ist einfach, nehmen Sie einfach etwas Holz und messen Sie es aus, nach den Innenmaßen ihrer Growbox/Schrank oder für welchen Growbereich auch immer Sie das Gitter verwenden wollen. Machen Sie einen viereckigen Rahmen (quadratisch oder rechteckig, je nach Growbox/Schrank) und schrauben Sie dann alle 6 cm Ösen-hacken in den Rahmen, an denen die Schnur gespannt werden kann.

Die Schnur wird dann einzeln von links nach rechts und von oben nach unten zu einem Gitter gespannt. Ziehen Sie die Schnur straff an, damit es den Trieben Stabilität verleiht, aber nicht zu fest.

Viele bauen Füße an den Rahmen des Gitters. Das schränkt Sie aber etwas ein. Wir bevorzugen Gitter, bei denen die Höhe entweder durch ein Stecksystem oder auf andere geniale Weise eingestellt werden kann.

Duschvorhangstangen z. B. funktionieren gut, aber man muss sich daran gewöhnen, sich nicht auf den Rahmen zu lehnen, oder die Katastrophe ist vorprogrammiert. Für uns ist es das wert, keine Beine im Weg zu haben. Es bietet mehr Platz für die Reinigung und Wartung „unter dem Pflanzendach“.

Bei vielen fertigen Growboxen haben sie die Möglichkeit das Gitter direkt an den Stangen der Growbox zu montieren. Außerdem haben Sie die Möglichkeit das Gitter in der Höhe zu verstellen.

Nun, da wir das Gitter montiert gaben und startklar sind, lassen Sie uns über ein Schlüsselelement des Scrogging sprechen: die vegetative Phase.

Topping ist eine Trainingstechnik (Beschneidung) für Cannabispflanzen, bei der eine Haupttrieb (Cola) in zwei geteilt wird. 

• Das Topping, das wir hier machen, besteht ausschließlich darin, die Pflanze horizontal auszubreiten, und um das zu tun, müssen Sie diesen Haupttrieb (oberster Trieb) in zwei Teile teilen. Deshalb toppen wir hier. 
• Durch das Topping erzeugen wir mehr dieser Triebe, die sich über das Gitter wie ein Schirm (Screen) ausbreiten. 

Das ist der springende Punkt bei einem ScroG.

Wenn wir kein Topping (Beschneidung) machen, hätten wir einen Haupttrieb (Cola) höher als die restlichen Triebe und würde somit die Lichthöhe begrenzen.

Durch das Topping wird diese Haupt-Cola nach unten ausgebreitet (geteilt), sodass alle Blüten im Gitter, wie ein Schirm auf gleicher Höhe sind, sodass Sie das Licht direkt und gleichmäßig auf sie richten können, um eine schöne, Abdeckung zu erzielen.

Die obige Pflanze wurde einmal getoppt. Dies ergibt 2 Arme (Haupttriebe), die unter dem Gitter gespreizt werden, geteilt wie ein V an der Basis, wo die Pflanze getoppt wurde.

Ein weiteres Topping (4-Wege) und die Pflanze teilt sich in vier Haupttriebe (Stämme) mit mittelgroßen - großen Blüten. Das ist Perfekt.

Wenn Sie ein weiteres Mal die Pflanze toppen, dann bekommen sie mehr, aber kleinere Blüten.

Diese Art von LST (Low-Stress-Training) soll die Fläche des Blätterdachs vergrößern, nicht so sehr, um eine Pflanze voller oder buschiger zu machen, obwohl dies definitiv ein weiterer Nebeneffekt ist. Dieser LST-Stil eignet sich sehr gut für den ScrOG-Anbau.

Diese ScroG-Methode ist ohne Topping nicht möglich und eignet sich nicht für Autoflowering-Sorten oder Klone. Topping und 4-Wege-LST gehen Hand in Hand und es hilft wirklich, wenn Sie eine Pflanze mit guter Genetik haben, aber es funktioniert bei allen Pflanzen.

Einfach ausgedrückt nehmen wir eine Pflanze, die gerade nach oben wachsen möchte und teilen den Hauptstamm (Haupttrieb) in 4 Haupttriebe (Arme). Dann trainieren wir die Pflanze, sodass sie horizontal und symmetrisch wächst, um sie darauf vorzubereiten, unter das Gitter/Netz zu gehen. Dies gewährleistet einen korrekten Scrog, bei dem Sie die Lichtausbeute ihrer Growlampe maximieren, um perfekt das Blätter-/Blütendach abzudecken.

Sie starten damit, einen Samen zu keimen. Verwenden Sie feminisierte Sorten oder Reguläre Sorten dafür. Verwenden Sie keine Autoflowering Sorten.

Nachdem einen Samen gekeimt ist, haben Sie einen jungen Cannabis-Sämling.

Lassen Sie Ihren Sämling weiter wachsen, bis sich der erste Satz voller Blätter gebildet hat (erste 5 Finger-Blattpaar).

Wenn das 5. Blattpaar zwischen dem 4. Blattpaar aufzutauchen beginnt, bereiten Sie sich darauf vor, mit dem ersten Topping zu beginnen. Lassen Sie sie das 5. Blattpaar etwa 1-1,5 cm hochwachsen und schneiden oder pflücken Sie das 5. Blattpaar direkt über dem 4. Blattpaar ab.

Das Ergebnis sehen Sie auf dem nächsten Bild.

Bald werden Sie das neue Wachstum sehen. Die 2 neuen Hauptzweige werden wachsen und sich verdicken.

Lassen Sie es eine Weile wachsen. Während dieser Zeit halten wir gerne einen Ventilator direkt an der Pflanze, dadurch hat die Pflanze viel Bewegung, was zu einem dicken Hauptstamm und einer kräftigen Pflanze führt. 

Bald werden Sie eine Pflanze wie diese haben.

Nun, normalerweise würde diese Pflanze aus 1. Hauptstamm und 2 Nebenzweigen bestehen, die an den Seiten herauskommen. Indem wir sie toppen (den obersten Trieb beschneiden), erzeugen wir 2 Haupttriebe und indem wir diese nach unten biegen (LST), erlauben wir diesen »sekundären Wuchs« hochzukommen und sich zu ausgewachsenen Colas (Hauptblüten) zu entwickeln. Die 2 neuen Haupttriebe, die Sie aus dem Topping erzeugen, plus die 2 Nebentriebe (Sekundärer Wuchs) ergeben also eine „4-Wege“-Pflanze. Sie können oben deutlich sehen, wie diese Pflanze jetzt „symmetrisch“ ist.

Für den nächsten Schritt benötigen Sie 4 „U“-förmige Drähte. Wir haben Kleiderbügeldraht verwendet (oder irgendetwas, das die 4 Arme festhält, wie Sie auf den Bildern sehen. Denken Sie daran, werden Sie kreativ, seien Sie einfallsreich, es ist keine schlechte Sache, Ihren eigenen zu machen)

Klappen Sie einen der 4 Haupttriebe (Arme) vorsichtig herunter und stecken Sie ihn mit dem Draht fest. Wenn Sie die anderen 3 machen, stellen Sie sicher, dass auf alle 4 der gleiche Druck ausgeübt wird, damit der mittlere Hauptstamm nicht in eine Richtung gezogen wird.

Sie möchten, dass der Hauptstamm gerade nach oben zeigt. Die Pfeile unten zeigen, wo sich der Draht zu Befestigung befindet.

Jetzt ist es an der Zeit, die Pflanze wieder etwas zu toppen. All diese schönen neuen Triebe, die aus der Mitte jedes Zweigs kommen, binden Sie sie nach unten! Und die Blütenansätze verdoppeln sich wieder.

Eine Sache, die wir verstehen müssen, ist, dass Sie beim „Topping“ den Haupt-Cola in 2 Colas teilen. Sie werden nicht die gleiche Größe wie das Original haben, aber das ist in Ordnung. Die 2 neuen Haupt-Colas werden mehr wiegen als die 1, da die größere Blattoberfläche direkten Zugang zum Licht erhält. (besser erklärt im Scrog-Tutorial unten)

Hören Sie je nach Größe Ihres ScrOG mit dem Topping auf und geben Sie den Pflanzen eine Woche Zeit, bevor Sie zur Blütephase (12/12) wechseln.

Aber für Scrogging-Zwecke und der Größe unseres ScrOG´s ist dies der Punkt, an dem wir mit dem Topping aufhören und den Pflanzen eine gute Woche geben, bevor wir zu 12/12-Beleuchtung wechseln. Von dort aus fahren wir mit dem Scrog-Anleitung fort.

Zusätzliches Topping kann für einige von Vorteil sein, die in Bezug auf die Höhe des Growraums sehr begrenzt sind. Aber seien Sie gewarnt, jedes Mal, wenn Sie toppen, teilen Sie die Pflanze erneut, sodass Sie jedes Mal die Größe der Blüten verringern.

Zuerst lassen Sie die Pflanze wieder ein bisschen wachsen. Toppien Sie dann jeden 3. Satz neuer Triebe.

Lassen Sie die Pflanze wieder etwas vertikal wachsen. Wenn sie etwas größer geworden ist, binden Sie die Triebe mittels LST nach unten.

Hier sind einige Aufnahmen, die das vertikale Wachstum der Pflanze nach dem Topping zeigen, und ein paar Nahaufnahmen, wie wir den Rand des Topfes und die Erde verwendet haben, um die Triebe nach unten zu binden (Verankern).

Wir züchten die Pflanze horizontal, bis wir einige Wochen in der Blütephase sind. Das ist wichtig!

Binden bzw. stecken Sie bis zu ein paar Wochen in der Blütephase die Pflanze nach unten, um die Pflanzen horizontal unter dem Netz wachsen zu lassen.

Dies ist ein entscheidender Punkt, da sich viele Scrogging-Versuche lediglich als Stützstruktur für Standard Cannabispflanzen herausstellen und nicht als echte Scrogs.

Das machen Sie während der gesamten Phase, bis etwa 2-3 Wochen nach Beginn der Blütephase so weiter.

Denken Sie daran, dass Sie steuern, wohin sich ein Arm bewegt, indem Sie ihn jeweils um 1 Feld weiterbewegen. Sie können Ihre Meinung am nächsten Tag ändern, wenn Sie die Notwendigkeit dafür sehen.

Der Schirm (Scrog) muss ständig angepasst werden, bis die letzte Streckung (Ausdehnung der Arme) der Pflanze vorbei ist. Aber sobald sie fertig ist, enden auch Ihre Scrogging-Pflichten.

Um maximale Kontrolle zu erhalten, scheuen Sie sich nicht, bei Bedarf mehr Bindungen anzubringen. Kabelbinder sind fantastisch und können später einfach mit einer Gartenschere oder einem Teppichmesser abgeschnitten werden.

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